Sonntag, 13. April 2014

Berlin: ca. 4000 Menschen auf der Demo für Hebammen

Am Samstag, gegen 15 Uhr ging es los: der Protestmarsch vom Kanzleramt zum Friedrichstadtpalast, wo die Kundgebung stattfand.

Hier einige Berichte und Artikel:

Demo gegen hohe Versicherungskosten - Berliner Zeitung

RBB Abendschau vom 12.04.2014, 19:30 Uhr

Demonstration für flächendeckende Versorgung mit Hebammen - Tagesschau


Bei schönsten Sonnenwetter zogen wir (etwa 4000 Menschen) gemeinsam zum Friedrichstadtpalast, an dessen Seite auf einer kleinen Bühne die Kundgebung dann stattfand. Eltern, Kinder, Habammen, Großeltern - von klein bis groß waren viele, viele unterstützende Menschen dabei. Mit Luftballons, Plakate, Rasseln, Pfeifen, Tröten und der "längsten Nabelschnur der Welt" machten wir auf uns aufmerksam.

"Wir sind hier,
wir sind laut,
weil man uns die Hebammen klaut!

war einer der lautstarken Sprüche.

Es gab mehrere Vorträge, angefangen vom Fotografen Björn Schönefeld mit seiner Kampagne Das erste Gesicht über die Gründerin von kidsgo.de Barabara Hirt bis zu zwei Politikerinnen (Bündnis90/Die Grünen und Die Linke)... Dazu kamen vier RadlerInnen zu Wort, die mit ihren Familien (und Kleinkindern) per Fahrrad 400 km bis zum gestrigen Tag geradelt waren, um auf die Probleme der Hebammen aufmerksam zu machen. Eine tolle Aktion!

Mittlerweile haben sich die Versicherungen dazu bereit erklärt, die Hebammen bis 2016 (wohl) weiterin zu versichern, allerdings: zu einer 20% höheren Prämienzahlung pro Jahr! ZWANZIG PROZENT Im Jahr höhere Versicherungsprämie!!!! Unfassbar! Das bedeutet wür eine freischaffende Hebamme etwa 6000 Euro Versicherungsbeitragszahlung - bei einem Gehalt von etwa 8,50 Euro pro Stunde... Wo ist da die Anerkennung von vielen, vielen Stunden Arbeit??? Beleghebammen, die freiberuflich arbeiten, sind für ihre zu betreuenden Schwangeren rund um die Uhr ansprechbar (zumindest in einem gewissen Zeitraum vor der Geburt, die ja dann spotan stattfinden kann - und wie es eigentlich auch bei Geburten sein sollte. Keine gepanten Kaiserschnitte nach Terminen!)

Hebammen leisten eine Menge für Eltern, Mütter, Väter und ihren Kindern; sie leisten unsagbar viel für Familien, geben Hilfestellungen und Unterstützung. Helfen weiter bei Fragen und Ängsten.

Nicht nur die freiberuflichen Hebammen sind in Schwierigkeiten, alle Hebammen sind betroffen und käpfen ums finazielle Überleben.

Ich will, dass meine Tochter später auch die Wahlfreiheit hat, zu einer Hebamme gehen zu können, die ihr zur Seite steht, in der Schwangerschaft über die Geburt bis zur Nachsorge - dass sie die Wahl hat zwischen einer Hausgeburt, einer Geburt im Geburtshaus und einer Geburt in der Klink (mit eigener Beleghebamme).

Ich will, dass die Hebammen für ihre Leistungen entsprechend entlohnt werden, dass sie von ihrem Beruf und ihrer Berufung (dieser Beruf IST eine Berufung) finanziell leben können.

Die Regierung sagt, Deutschland bräuchte mehr Kinder - dann soll die Regierung auch verdammt nochmal dafür sorgen, dass werdende Eltern die Unterstützung und Wahlfreiheit bekommen. Dazu brauchen sie nicht mehr Geld, sondern die Gewissheit, auch zukünftig genug Hebammen für Geburtshilfe zur Verfügung zu haben (auch auf dem Land!!!) Das fängt bei Hebammen an und geht über vernünftige Kitaplätze bis zu vernünftigen Hortplätze.

Unterstütz bitte (weiterhin) die Hebammen!

Hier geht es zur Bundestagspetition:
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2014/_03/_12/Petition_50667.html

Samstag, 03.05:
  • Marburg, 13:00 Elisabeth-Blochmann-Platz
Montag, 05.05: Welthebammentag!
  • Augsburg, 15:30 Mortitzplatz
  • Chemnitz, 15:30 ab Geburtshaus
Weitere Infos zu den Kundgebungen: http://www.hebammenunterstuetzung.de/aktionen

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