Montag, 23. September 2013

Arschkrampen unterwegs

Derzeit fahre ich viel Bus. Und wenn man Bus fährt, kann man viel erleben und kennenlernen. Es gibt Fahrgäste, die, wenn es nicht schnell genug geht, den Busfahrer anpöbeln und anschnauzen. Oder gleich Wörter wie "Schlampe" und "F... otze" (in Gegenwart von kleinen Kindern) in den Mund nehmen.

Das geht dann ungefähr so:
"Kennen Sie mich, Sie alter Mann?" (Fahrgast zu Fahrgast, es ging darum, dass ein Fahrgast vorne beim Fahrer aussteigen wollte)
"Dumme F...!"
"F... ick dich selbst, alter Sack!"

Oder: (Fahrgast zu Fahrer, weil der Busfahrer nicht gleich an der Haltestelle wieder losgefahren ist)
"Fahr jetzt! FAHR JETZT! SONST GIBT'S WAS!" (Fahrgast geht mit puterrotem Kopf nach vorne zum Fahrer, Drohgebärde)
"Halt deine Schnauze, wenn du weiter hier einen auf Macker machst, passiert hier gar nichts. Dann ist die Fahrt hier zu Ende!"
"FAHR JETZT!" (Fahrgast brüllt, setzt sich aber wieder hin ... äh, fläzt sich eher hin)
Busfahrer wartet noch (eine Mutter musste noch bezahlen, kramte aber lange nach ihrer Fahrkarte), fährt dann los. Soweit war dann auch Ruhe.

ICH hätte die Arschkrampe ja schon gleich beim ersten Brüllen rausgesetzt. Was für ein Benehmen...

In der Zeit hier in Berlin hab ich solche Situationen schon öfter erlebt. Da wird dann gleich das F-Wort mir gegenüber ausgeholt, wenn ich z. B. in der U-Bahnstation darauf hinweise, dass draußen geraucht werden kann (ich sage es freundlich, obwohl ich es hasse, den Qualm einzuatmen, ich bekomme dann kaum Luft).

Zwar nicht in der U-Bahn, aber auf dem Geh- und Fahrradweg: da wird dann auch gleich das F-Wort benutzt, weil man nicht schnell genug zur Seite springt, wenn der Radfahrer ohne Klingeln vorbeirast...

So etwas kannte/kenne ich von meiner Heimatstadt (HB) nicht. Da gehen (fast) alle zivilisiert miteinander um.

Freitag, 13. September 2013

Da bekomme ich das Grausen

Kik ist für mich sowieso ein No-Go, und die jetzige Werbung unterstreicht das noch. Da hüpfen Familien in billigen Klamotten über den Bildschirm, eine Sängerin singt den "Kik-Song"... alle sind fröhlich, die perfekte heile Familienwelt. Örgks!
"Große Auswahl und echt schick,das Leben ist so leicht mit K.Dazu noch günstig und ganz nah,denn K. ist für alle daaaaaa.
K.: sympathisch, clever, gut"
Ja, Kik ist für alle da, besonders für die Näher und Näherinnen in Bangladesh! Die dort für ein paar Euros stundenlang T-Shirts etc. für Kik nähten - und dort dann qualvoll im Feuer umkamen. Aber egal: neue NäherInnen, neue Schnittmuster, neue Billigware für uns in Deutschland. Damit die ach so tolle Jeanshose für Kevin-Benjamin-Brian auch nur 4,99 Euro kostet.

Nein, Kik wird mir durch diese Werbung nicht sympathisch. Ja, clever ist Kik, aber gut? In meinen Augen bestimmt nicht.

Ich weiß, auch die anderen Klamottenherstellerfirmen arbeiten nicht sehr NäherInnen-freundlich, da muss definitiv noch viel, viel dran gearbeitet werden.

Aber diese Werbung von Kik ist der reinste Hohn, wenn man mal ein bisschen darüber nachdenkt, unter welchen Umständen diese Kleidung hergestellt wird. Das Leben der NäherInnen ist bestimmt nicht leicht und schick!



Dienstag, 10. September 2013

Geht wählen!

Nur noch knapp zwei Wochen bis zur Bundestagswahl 2013. Hach, ich bin schon ganz hibbelig. Endlich wieder wählen gehen dürfen! Darauf haben wir Frauen ja ganz schön lange warten müssen. Aber das ist ein anderes Thema.

In knapp zwei Wochen wird also die nächste Regierung gewählt. CDU/CSU und FDP oder SPD/Grüne? Da haben wir wohl die Qual der Wahl.

Aber eigentlich geht es ja auch darum, überhaupt wählen zu gehen. Es gibt ja das Wahlrecht, das jeder Bundesbürger/Bundesbürgerin über 18 Jahre hat. Ich denke, man sollte sich immer vor Augen halten, dass das nicht immer der Fall war.

Deutsche Frauen durften ja erst nach dem ersten Weltkrieg wählen (die Schweizerinnen noch später), früher durften auch nur bestimmte Berufsgruppen wählen. Und es gab in Deutschland eine braune Zeit, in der niemand mehr wählen durfte. Etwas später dann einige Jahrzehnte lang wurde auch nur zum Schein gewählt, alles manipuliert.

Heute haben wir also das Wahlrecht.

Zu wählen ist für mich eine Selbstverständlichkeit.

Samstag, 7. September 2013

Bremsen, Gas geben, bremsen, Gas geben

Ich bin sehr oft mit den "Öffentlichen" ("Bus und Bahn") unterwegs. Und ob nun in der U-Bahn, im Bus oder in der S-Bahn (da etwas weniger, muss ich ja zugeben), jedesmal kippe ich halb um, wenn der Fahrer bremst oder Gas gibt und anfährt.

So abrupt wird gebremst oder wieder angefahren - da merke ich jedes Mal die Dialyseflüssigkeit in meinem Bauch hin und herschwappen. Kein tolles Gefühl, das schmerzt nämlich.

Die Fahrer scheint das nicht zu interessieren (hab mal zwei, drei angesprochen, ob sie nicht etwas sanfter und vorsichtiger bremsen/anfahren könnten - neeeeeeeeeeeeeein, das scheint nicht zu gehen. Ich würde mich ja auch anstellen... tz!

Einmal werde ich noch höflich fragen, wenn dann wieder eine pampige Busfahrerantwort kommt, werde ich mich bei der BVG schriftlich beschweren.

Dienstag, 3. September 2013

Wer ist hier das Frauchen?

Vorhin, ich gehe so ein bisschen spazieren, auf dem Gehweg, neben mir ein Fahrradweg.

Vor mir eine T-Kreuzung, hinter mir kommt eine Fahrradfahrerin mit Hund an der Leine angeradelt, natürlich auf der falschen, linken Straßenseite.

Der Gehweg und der Fahrradweg gabeln sich, eine Straßenlaterne steht in der Gabelung.

Der Hund läuft links auf dem Gehweg vorbei, sein Frauchen rechts vorbei an der Laterne... und zack, muss Frauchen vom Fahrrad absteigen und verliert auch die Leine aus der Hand.

"Ach, Hundchen, kannst du nicht aufpassen?"

Ich: "Der Hund hat doch keine Schuld!"

Frauchen: "Hundchen weiß doch, wo er lang musst, er kennt doch den Weg!"

Ich (im Geheimen): Der Hund schon, sein Frauchen wohl eher nicht...

Ich (laut) "Ah jaaaaa...."