Sonntag, 18. November 2012

"Sie sind nicht durchsichtig!"

Letztens fand für die 5 - 10 jährigen Kinder unseres Turnvereins der "Eisbär-Cup" statt. Die Kinder konnten an verschiedenen Stationen Übungen absolvieren (Balancieren, Springen, Rolle vorwärts...) und Punkte sammeln. Am Ende bekamen alle Kinder eine Urkunde und eine kleine Überraschung.

Das ganze fand in einer Sporthalle in einer Berliner Grundschule statt, die über eine Zuschauertribühne verfügt. Die Zuschauer saßen oben und konnten durch ein durchsichtiges Plastikgeländer nach unten in die Halle schauen.

Eigentlich - denn viele Eltern meinten wohl, sie beständen aus Glas und wären durchsichtig... Sie standen vorne am Geländer, so dass die Leute, die auf den Sitzen saßen (wie wir) nichts sehen konnten. Nichts.

Von einem freundlichen "Wir können nichts sehen, bitte setzen Sie sich doch hin" bis zu einem ärgerlichen "HINSETZEN! Andere wollen auch mal was sehen!" - es half kaum etwas. Selbst wenn die Moderatorin den Hinweis gab - nach ein paar Minuten standen wieder dieselben Eltern vorn am Geländer und hingen halb darüber, um auch jeden Fingerzeig ihrer kleinen Lisa-Maria-Jessica-Sophia zu fotografieren bzw. auf Video aufzunehmen.

Schöööön! Und so nett! Und rücksichtsvoll! Wie auch der etwa sechsjährige Junge, der mit lautem "Bummbummbumm" die Sitzbank minutenlang neben mir malträtierte, so dass die ganze Reihe vibrierte und wackelte. Die Mutter saß ebenfalls daneben - und sagte nichts. Nicht ein "Lass das sein!" in Richtung des Jungens. Ich wollte gerade aufstellen und ihm eine Ansage machen, da hörte er aber selbst auf. Und es blieb ruhig.

Eine Ansage mal an diese Eltern: Ihr und Eure Kinder seid nicht allein auf der Welt. Und Ihr seid auch nicht durchsichtig. Also: nehmt mal Rücksicht auf Eure Umwelt!

1 Kommentar:

  1. Solche Eltern gibt es leider so oft. letztes Jahr hatte ich auf der Weihnachtsfeier in der Schule mit(damals noch) Baby im Tragetuch absolut keine Chance, die Aufführung der Kinder zu sehen, weil manche Eltern zur Weihnachtsfeier sämtliche Verwandten mitbringen mussten und den (eigentlich großen) Raum vollständig verstopften. Ich saß dann in der Garderobe und habe die Zeit abgewartet (und hinterher meinem Kind erklären müssen, warum wir "gefehlt" haben :-(()

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